Sexy werden
Nach Neuwahlen wollen die Freunde Straubings die Stadt und ihr Image voranbringen
Der wiedergewählte Vorstand des Vereins der Freunde der Stadt Straubing: Vorsitzender Dr. Martin Kreuzer (4.v.r.), Vize Markus Zimmermann (4.v.l.), Schatzmeister Thomas Ostermeier (3.v.l.), Schriftführerin Sonja Ettengruber (Mitte) im Kreis der Beiräte.
Bei den Freunden der Stadt Straubing ist der Vorstand erwartungsgemäß einstimmig wiedergewählt worden. Sparkassen-Vorsitzender Dr. Martin Kreuzer bleibt für weitere zwei Jahre an der Vereinsspitze. Vize Markus Zimmermann, Schatzmeister Thomas Ostermeier und Schriftführerin Sonja Ettengruber wurden ebenso wie die Beiräte und Arbeitskreis-Leiter bestätigt. Auf der Versammlung am Mittwochabend im Hotel Asam stellte OB Markus Pannermayr seine kommunalpolitischen Ziele bis zur Kommunalwahl 2020 vor. In einem Punkt erntete der OB dabei allerdings Widerspruch von Werbegemeinschafts-Chef Johannes Zeindlmeier.
Der OB hatte die wichtigsten Punkte der Stadtentwicklung skizziert und dabei auch zur Parksituation in der Innenstadt Stellung ge-nommen. Er zeigte sich dabei einerseits zuversichtlich, dass seit Jahren erwartete Projekt am Wimmer-Areal in absehbarer Zeit in Gang kommen werde. Auch in Bahnhofsnähe laufen aussichtsreiche Gespräche, und das Parkhausprojekt in der Bürg ist offenbar doch noch nicht gestorben: „Das Gerücht, das da rumschwirrt, ist nicht richtig", sagte der OB.
Kontroverse Sicht:
Innenstadt und Parkplätze
Zugleich warnte er aber davor, die Innenstadtdiskussion „auf Parkplätze zu verkürzen" und verwies darauf, dass autonom fahrende Autos schon in wenigen Jahren Parkplatzprobleme relativieren würden. Für Johannes Zeindlmeier, Chef der Werbegemeinschaft und Leiter des Innenstadt-Arbeitskreises der Freunde Straubings, war Letzteres dann doch eine Spur zu optimistisch gedacht. „Parkplätze", betonte er, „sind für uns schon ganz, ganz wichtig, die nächsten 20 Jahre noch."
Wirtschafts-Fachmann Herbert Wittl schloss daran den Appell an, endlich einen busfreien Ludwigsplatz anzugehen: „Das sollte das Ziel sein. Man sollte Konzepte finden."
Prozess der
Markenbildung anstoßen
Zuvor hatte Vereins-Vorsitzender Martin Kreuzer als einen der wichtigsten Impulse aus dem Verein für die Stadt genannt, einen Prozess der Markenbildung zu entwickeln. Ein Markenbegriff soll dabei Straubings Stärken in Wirtschaft, Bildung, Kultur, Tourismus und Lebensqualität transportieren. Zeindlmeier nannte das „den richtigen Weg", zeigte aber auch die Schwierigkeit auf, den nötigen überzeugenden Slogan dafür zu finden: „Ein Slogan wie ‚Straubing, Stadt der nachwachsenden Roh-stoffe' ist völlig unsexy." Als weiteren Schwerpunkt sieht der Verein das Vernetzen von medizinischem und gesundheitspolitischem Know How in der Gesundheitsregion Plus. „Wir haben hier viele Bereiche, die aber wenig koordiniert sind", sagte Arbeitskreis-Leiter Dr. Wolfgang Schaaf. In einem Gastreferat stellte die Leiterin des Rathaus-Amts für Asyl, Migration und Integration, Melissa Leitl, ihr Fachgebiet vor. In der Diskussion kam die Frage, wa-rum noch nicht anerkannte Asylbewerber nicht arbeiten dürfen. Dazu nahm OB Pannermayr Stellung. Eine Arbeitserlaubnis für noch nicht anerkannte Asylbewerber hätte nach Überzeugung der Politik eine Sogwirkung für weitere Zuwanderung zur Folge, erklärte Pannermayr: „Asyl kann deshalb nicht verknüpft werden mit dem Arbeitsmarkt und auch nicht mit der Frage der Nützlichkeit. Bei Asyl geht es nicht um die Frage, ob uns das nützt oder nicht, sondern nur darum, ob jemand Hilfe braucht."
(Bericht aus dem Straubinger Tagblatt vom 05.05.2017)